Tantra ist laut Überlieferung eine 7.000 Jahre alte Lebensphilosophie aus dem Himalaya-Gebiet in Indien. Sie entstand durch den Kult um den Gott Shiva und seine Gefährtin Shakti, die den männlichen bzw. weiblichen Aspekt (Yin und Yang), den jeder Mensch in sich trägt, verkörpern. Die Verschmelzung dieser beiden Pole ist eines der erhabenen Ziele im Tantra. Die Lehre ortet das Paradies nicht außerhalb des Menschen, sondern in seinem Inneren, seinem Wesenskern. Im Tantrismus kommt immer die Ganzheit des Menschen ins Spiel. Alle Gegensatzpaare lösen sich im Göttlichen auf: Denn wir haben – laut tantrischer Philosophie – alles was wir im Äußeren suchen, in uns. Das zu erkennen, heißt Freiheit erfahren. Wenn wir den Weg nach Innen gehen, finden wir alles, was wir brauchen: Frieden, Ruhe und die Kraft zu einer intensiven Kommunikation mit dem Leben.